DER SÜDEN

Regionales regeneratives Handeln
Der Süden - Beschreibung
  • Zyklus der Natur: Mittag, Mittsommer, Jugend
  • Lebensqualität: Bedingungsloses Zuhören
  • Kulturelles Element: Nachhaltiges und Regionales Wirtschaften
  • Gemeinschaftsmerkmal: Die Kunst des Fragestellens
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
Kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
Ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern;
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: Sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.

Rainer Maria Rilke


Kulturelles Element: Die Kunst des Fragenstellens

Die ursprüngliche und in der indigenen Kultur noch erhaltene Kunst des Spurenlesens ist die erste wissenschaftliche Basis der Kultur.
Wer, Was, Wo, Wie, Wann ist das zu jagende Tier, das umschlagende Wetter, die giftigen Pflanzen, usw. Das Spurenlesen fordert uns auf unsere Umgebung zu erlauschen und zu erfassen. Im weiteren Verlauf entsteht daraus Verbundenheit mit der Landschaft, den Tieren und Wesen, mit den Rhythmen und dem Unsichtbaren.
Die Fragen der Kinder überall auf der Welt zeugen von diesem ursprünglichen kulturellen Element.
Die Erwachsenen zeigen sich in dieser Kultur, indem sie die Kunst des Fragestellens den Kindern (und allen anderen auch) zur Verfügung stellen :

Die drei Level der Kunst des Fragestellens:

1. Bildung von Vertrauen und Sicherheit
Besonders mit Anfängern/innen ist es sinnvoll so zu starten, dass das Gegenüber sich mit den Fragen in der Komfortzone befindet.
Auf diesem Level stellen wir Fragen, leichte Fragen, die beantwortet werden können. 70% der Fragen sind auf diesem Level. Sie schaffen Sicherheit und Selbstvertrauen. Auf dieser Basis geht jede/r dann gern weiter und eventuell auch an eigene Grenzen.

2. Fragen, die an Grenzen gehen
25% der Fragen kommen aus diesem Bereich. Wir fragen weiter, tiefer und provozieren eine Grenze.

3. Fragen jenseits der Grenze
Diese 5% der Fragen treiben das Gegenüber richtig an. Es sind Fragen, die jenseits der persönlichen Grenze liegen und eventuell nicht sofort, vielleicht erst nach Jahren beantwortet werden können. Es fordert und fördert Respekt, Demut und Ehrfurcht vor dem Nicht-Offensichtlichem , dem Tieferliegenden, Verborgenen und Unsichtbaren.

Gemeinschaftsmerkmal: Nachhaltiges und regionales Handeln

Unsere Nahrungsmittel aus der unmittelbaren Umgebung, aus biologischem Anbau und entsprechend der Umweltbedingungen vor Ort und der jeweiligen Jahreszeiten anzubauen, ist ein Weg von zukunftsweisender Nachhaltigkeit.
Die Permakultur und der Ansatz des Agroforst sind hier vorbildlich.
Das zentrale Ziel der Permakultur ist nicht den negativen Einfluss des Menschen zu reduzieren, sondern ihn ins Positive zu wenden.

Nachhaltigkeit bedeutet für uns:
Nicht verschmutzend zu leben – no waste – nicht verletzend zu handeln und den späteren Generationen und den Mitgeschöpfen dieser Erde Ressourcen zu überlassen.
Die Nachhaltigkeit auf der persönlichen Ebene, der Umweltebene und der sozialen Ebene überlappen einander.
Zur Zeit sind wir jedoch so weit davon entfernt, dass es nicht reicht, einfach nur keine negative Wirkung auf den Planeten zu haben, sondern heute müssen wir sogar an einer positiven Wirkung arbeiten.
So wird Nachhaltigkeit eine Vorstufe zur Regeneration:
Degeneration – Nachhaltigkeit – Regeneration

Um diesen großen Veränderungsschritt zu schaffen, bedarf es eines Wirkens in den drei folgenden Bereichen:
  • politische Aktion innerhalb der demokratischen Mitbeteiligung
  • Schaffung von Alternativen und regenerativen Aktivitäten
  • Veränderung unserer Sicht auf die Welt und die kulturellen Werte



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